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Pocahontas 1883

Prinzessin Pocahontas oder auch Matoaka („die Verspielte“, „die, die alles durcheinander bringt“) war Vermittlerin zwischen den Stämmen der Virginia-Algonkin und den englischen Kolonisten. Pocahotas ist tatsächlich keine erfundene Geschichte, sie hat es wirklich gegeben.

Wichtige Daten[]

  • Geboren: 1595, Werowocomoco, Virginia, Vereinigte Staaten
  • Staatsangehörigkeit: Vereinigete Staaten von Amerika bzw. Phawtahan-Stämme, Großbritanien
  • Gestorben: März 1617, Gravesend, Vereinigtes Königreich
  • Ehepartner: John Rolfe (verh. 1614–1617)
  • Beerdigt: 21. März 1617
  • Kinder: Thomas Rolfe
  • Eltern: Chief Powhatan, Nonoma Winanuske Matatiske

Geschichte[]

Pocahontas wurde 1595 als Indianerin der Powhantan-Stämme in Virginia geboren. Ihr Vater war der oberste Häuptling der Powhantan-Stämme, sein Name war Wahunsonacock. Pocahontas Mutter war eine der zahlreichen Frauen die Wahunsonacock entsprechend der Tradition hairatete und wovon jede ihm nur ein Kind gebar. Dann wurden die Frauen nach weggeschickt und von ihm materiell unterstützt wurde, bis sie einen Ehemann fanden.

Deren Tochter wurde Amonute oder auch Matoaka genannt. Pocahontas wird als eine der Lieblingstöchter des Häuptlings beschrieben, weshalb sie auch einen Einfluss auf diesen hatte. Zudem war Pocahontas die älteste seiner Töchter.

Pocahontas war Vermittlerin zwischen den Stämmen der Virginia-Algonkin und den englischen Kolonisten. Sie war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt und galt als lebenslustig, neugierig und aufgeweckt.


Die Powhatan und die Engländer[]

Die Powhatan lebten in Amerika, in Virginia. In dieser Region wurde im April 1607, also als Pocahontas 12 Jahre alt war, die erste britische Siedlung namens Jamestown errichtet. Bald nach der Ankunft der englischen Siedler und der Gründung ihres Ortes Jamestown gab es Streit. Die Powhatan-Indianern wollten den hungernden Siedlern Nahrung nur gegen Arbeit geben. Manche Siedler stahlen den Indianern daraufhin Essen, sodass diese selber nicht mehr genug hatten. Während Häuptling Wohunsonacock und die restlichen Krieger die Anwesenheit der Weißen zunächst nicht dulden wollten, war Pocahontas der Meinung, dass eine friedliche Ko-Existenz und ein Austausch der Kulturen möglich sein müsse. Außerdem half sie den Europäern in Amerika ihre Ernährungssituation zu bessern, indem sie ihnen beibrachte, welche Pflanzen essbar waren. Auch sie brachte John Smith die Sprache ihres Stammes bei. Jedoch hatten Pocahontas und John keine Romanze.

Pocahontas und die Engländer[]

Mit den Siedlern aus England pflegte sie ein besonderes Verhältnis. Diese begannen sich damals in der neuen Welt, wie die Europäer Amerika damals nannten, niederzulassen. Wohl aus Neugier fühlte sie sich zu den Weißen hingezogen. Schon als junges Mädchen soll sie mutig und selbstbewusst gewesen sein und immer wieder die Friedensverhandlungen zwischen Indianern und Weißen vorangetrieben haben. 


Pocahontas rettet John Smith das Leben[]

Als der Siedler John Smith im Dezember 1607 auf Nahrungssuche am Fluss war, wurde er von den Powhatan gefangen genommen. Nach seiner Freilassung erzählte er, dass die Tochter des Häuptlings namens Pocahontas ihn vor dem Tod gerettet hatte, da sie sich seiner Aussage nach schützend vor ihn warf als der Häuptling ihn töten wollte. Ihr Vater Wohunsonacock hatte schon eine Keule erhoben, um Smith zu erschlagen, als sie sich dazwischen warf. Smith wurde freigelassen. 


Pocahontas wird entfüht[]

Kurze Zeit herrschte Frieden zwischen Engländern und Indianern. Pocahontas brachte regelmäßig Proviant zu den Siedlern. Auch die Vermittlung durch John Smith trug zum Frieden bei. Doch der verließ Amerika 1609, nachdem er bei einer Explosion von Schießpulver verletzt worden war und nun in England Heilung suchte. Zwischen den Siedlern und den Engländern flammte daraufhin 1610 ein regelrechter Krieg auf. 1613 entführten die britischen Siedler, die ca. 18 Jahre alte Pocahontas um den Häuptling der Pawhatan so zu einem Friedensvertrag zu zwingen. Die Engländer lockten Pocohantas auf eins ihrer Schiffe. Dort wurde sie zunächst als Geisel gefangen gehalten. Während der Zeit ihrer Gefangenschaft soll Pocahontas Gerüchten zufolge von den Engländern vergewaltigt worden sein. Zudem wurde sie von Alexander Whitaker christlich unterwiesen, sie konvertierte zum Christentum und wurde auf den Namen Rebecca getauft. Unter Historikern herrscht Unklarheit darüber, ob die Taufe freiwillig oder erzwungermaßen erfolgte. Der Name Rebecca verweist auf die biblische Rebecca, „Mutter zweier Nationen“ durch ihre Söhne Jacob und Esau.


Pocahontas hairatet einen Engländer[]

Als Pocahontas zu ihrem Stamm zurückkehren durfte, entschied sie sich dagegen. Pocahontas gefiel das Leben in der Kolonie. Sie lernte perfekt Englisch und verliebte sich in den wohlhabenden John Rolfe, der indianischen Tabak anbaute. Um den Frieden weiterhin zu sichern, heiratete Pocahontas 1614 den Kolonisten mit dem Einverständnis ihres Vaters in einer christlichen Zeremonie. Es war die erste registrierte Ehe zwischen einer Indianerin und einem Engländer. John hatte der neuen Kolonie endlich zum Erfolg verholfen. 1615 wurde ihr gemeinsamer Sohn Thomas Rolfe geboren. 


Pocahontas am königlichen Hofe[]

Als Botschafterin ihres Vaters kam sie an den englischen Königshof. Dort wurde Pocahontas 1616 als einzige vom britischen Königshaus anerkannte „Indianerprinzessin“ und Botschafterin ihres „königlichen“ Vaters Powhatan bei Hofe empfangen. Aufgrund ihrer Anmut und ihres aufgeweckten Geistes war sie unter den Adeligen sehr beliebt, dennoch missbilligte der Hof Rolfes Heirat mit Pocahontas, da dieser im Gegensatz zu ihr nicht von königlichem Geblüt war.   


Fahrt nach England[]

1616 reiste die Familie nach England. Pocahontas sollte als Beweis für den Erfolg der neuen Kolonie und der Christianisierung vorgeführt werden. Pocahontas wurde am englischen Königshof wie eine Prinzessin von König James I. empfangen. Ihr Mann jedoch durfte nicht dabei sein, weil er nicht von königlichem Blute wäre. In England traf sie auch John Smith noch einmal, von dem sie geglaubt hatte, dass er tot sei. Als die Familie 1617 nach Amerika zurückkehren wollte, verstarb Pocahontas mit ungefähr 22 Jahren kurz nach dem Antritt der Rückreise nach Virginia, in Gravesend (im Nordwesten der Grafschaft Kent). Als Ursache für ihren frühen Tod werden je nach Quelle Lungenentzündung, Tuberkulose, Typhus oder die Pocken genannt. Aus ihrer Zeit am Hof ist ein Kupferstich erhalten, der sie in der damaligen Hoftracht zeigt. Ein Porträt kurz vor ihrem Tod gemalt hängt noch heute in der National Gallery of Art in Washington.   


Nach ihrem Tod: Das Ende der Indianer[]

Pocahontas`Sohn Thomas blieb in der Obhut von Verwandten in England und kehrte später als Siedler nach Virginia zurück. Hier brachte er es als Besitzer einer Tabakplantage zu Reichtum auch auf Kosten der Indianer. Durch die raumgreifenden Pflanzungen wurden die Männer, die zu seinen Vorfahren gehörten, immer weiter zurückgedrängt und ihrer Lebensgrundlage beraubt. Der Ausrottungskampf gegen die Indianer hatte begonnen. 


Mutter Amerikas[]

Thomas Rolfe wurde zum Begründer einer der erfolgreichsten Dynastien Virginias, die auch viele Politiker hervorbrachte. Bis zum Verbot der Rassenmischung 1864 galt es als schick, Thomas Rolfe im Stammbaum zu haben. Pocahontas wurde deshalb lange als Mutter Amerikas bezeichnet.  

Trivia[]

  • Gerüchten zufolge soll Pocahontas von den Engländern vergewaltigt worden sein


Bilder[]
















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John Smith[]

John Smith (* 1580 in Alford (Lincolnshire); † 21. Juni 1631 in London) war ein englischer Söldner und Abenteurer. Smith ist als einer der Gründer von Jamestown, der ersten dauerhaften englischen Siedlung in Nordamerika, in die Geschichte eingegangen. Historikern fällt es bis heute schwer, den Wahrheitsgehalt von Smiths Lebensberichten zu ermitteln, da er zu Selbstbespiegelung und zu starken Übertreibungen neigte. In der amerikanischen Folklore wurde er durch seine angebliche Liaison mit der Häuptlingstochter Pocahontas zu einem romantischen Helden verklärt.   


Leben[]

Im Alter von 16 Jahre verließ John Smith 1596 sein Elternhaus in Lincolnshire, als sein Vater starb. Zunächst heuerte er als Matrose bei der Königlichen Kriegsmarine an, kämpfte als Söldner der Franzosen gegen die Spanier und in kaiserlichen Diensten auf dem Balkan gegen die Türken. Kurzzeitig geriet er verwundet in osmanische Sklaverei, konnte sich aber über Nordafrika absetzen und kehrte 1604 nach England zurück. Der umtriebige Smith lernte hier Thomas West, den 3. Lord de la Ware, kennen, einen führenden Aktionär der Virginia Company, die von König James I. eben eine Handels- und Siedlungserlaubnis für Nordamerika erhalten hatte. Die Company beauftragte John Smith, der auch ein glänzender Selbstdarsteller war, mit der Führung dieser Expedition. Ende 1606 stach ein Schiff mit 108 Siedlern von London aus in See, nicht nur, um in Amerika eine neue Heimat zu finden, sondern auch, um im Auftrag der Londoner Company nach Gold zu suchen oder womöglich den Seeweg nach Indien zu erkunden. Am 14. Mai 1607 landeten die Engländer an der Chesapeake-Bucht (Virginia). Zehn Tage später ließ Smith hier eine Siedlung errichten, die er zu Ehren des englischen Königs Jamestown nannte. Es handelte sich anfangs nur um einige Dutzend Blockhütten samt Kirche und Lagerhaus. Das dreieckige Areal wurde von einem Palisadenwall umgeben. 


John Smith und Pocahontas[]

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Karte von Virginia, erstellt von John Smith

Die Lebensbedingungen der Kolonisten erwiesen sich als schwer. Viele starben an Entkräftung oder Krankheiten wie Skorbut und Sumpffieber. In ihrer Nähe wohnende Indianer der Powhatan-Sippe zeigten sich zunächst friedfertig und begannen einen kleinen Tauschhandel (Nahrungsmittel gegen Metallgegenstände) mit den Fremden. Doch bald waren Smith Leute so ausgehungert, dass sie die Powhatans mehrmals überfielen und beraubten. Die Indianer schlugen zurück und nahmen Smith im Dezember 1607 gefangen. Wie er später behauptete, habe ihm aber eine Indianerin namens Pocahontas das Leben gerettet, weil sie sich in ihn verliebt hatte. Schutzflehend hätte die Häuptlingstochter sich über ihn geworfen, als schon die Kriegsbeile drohten. Tatsache ist, dass Smith 1608 freigelassen wurde. In seiner Mini-Kolonie lebten mittlerweile nur noch 60 Menschen und nach einer Unfallverletzung segelte Smith (ohne Pocahontas) nach England zurück, um Hilfe zu holen. Als Lord de la Ware schließlich 1610 mit Versorgungsschiffen eintraf, fand er Jamestown einsam und verlassen vor; die Siedler hatten sich in alle Winde zerstreut. Es gelang ihm, sie zu finden und zur Rückkehr zu überreden. 1612 begann man hier mit dem Anbau von westindischem Tabak und damit erhielt Virginia erstmals ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Der große Aufschwung begann dann 1620, als mit der "Mayflower" eine große Siedlerschar, die sogenannten Pilgerväter, am Cape Cod (Massachusetts) landete. 


Amerika - die demokratische Selbstverwaltung beginnt[]

John Smith, Geburtshelfer der US-Nation, kehrte 1614 noch einmal nach Nordamerika zurück und erkundete zwei Meeresbuchten an den Küsten der späteren Bundesstaaten Maine und Massachusetts. Er taufte diese Gegend "New England", wie sie heute noch heißt. Danach verliert sich Smith Spur im Dunkel der Geschichte. Er starb höchstwahrscheinlich 1631. Zu dieser Zeit existierte in Virginia bereits seit zehn Jahren die erste demokratische Selbstverwaltung des Kontinents, mit dem erklärten Ziel, "eine solche Form der Regierung einzurichten, die das Volk vor jedweder Ungerechtigkeit, allen Mißständen und jeder Form der Unterdrückung bewahrt und beschützt".

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