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Froschkönig

"Der Froschkönig" oder auch "Der eiserne Heinrich" ist ein Märchen der Gebrüder Grimm.


Handlung[]

Es war einmal

Die jüngste Tochter des Königs hat eine goldene Kugel. Mit der sie immer im Wald spazieren geht und mit ihr spielt. Sie spielt glücklich mit ihrer Kugel an einem Brunnen. Dort lebt schon seit langer Zeit ein Prinz und sein treuer Diener. Der Prinz wurde von einer Hexe in einen Frosch verwandelt. Seither wartet der Frosch auf eine Prinzessin, die ihn von dem Fluch erlösen soll, indem die Prinzessin mit dem Prinzen Freundschaft schließt. Bisher waren seine Versuche erfolglos.

Der Prinzessin fällt ihre goldene Kugel, beim Spielen in den Brunnen. Dabei wird der Frosch von der Kugel getroffen und von ihr nach unten gezogen. Völlig benommen taucht der Frosch aus dem Wasser auf. Die Prinzessin hält ihn anfangs für ihre geliebte goldene Kugel, doch schnell bemerkt sie, dass es ein hässlicher Frosch ist und wirft ihn angewidert weg. Die Prinzessin ekelt sich vor dem Frosch. Sie findet ihn hässlich, widerlich und abscheulich. Sie beschimpft ihn daher als hässlich und widerwertig. Der Frosch ist darüber nicht sehr begeistert und beschimpft deshalb die Prinzessin ebenfalls. Sie verlangt, dass der Frosch ihre Kugel holt und sich bei ihr entschuldigt. Der denkt jedoch anfangs gar nicht daran. Aber schließlich überlegt er es sich doch anders und holt der Prinzessin die Kugel. Die Prinzessin muss ihm dafür allerdings versprechen, seine Freundin zu werden, ihn als Gast bei sich im Schloss willkommen zu heißen, und Essen und Bett mit ihm zu teilen. Die Prinzessin willigt dieses unüberlegte Versprechen ein. Als sie die Kugel zurück hat, läuft sie einfach davon. Doch der Frosch folgt ihr und auf Drängen ihres Vaters bekennt sie sich widerwillig zu ihrem Versprechen. Der Frosch isst beim Abendessen vom Teller der Prinzessin, welche davon mehr als angewidert ist. Später macht sie sich unter Tränen auf den Weg in ihr Zimmer, der Frosch folgt ihr. In ihrem Zimmer angekommen, weint sie weiter und klagt darüber, dass sie diesem garstigen und widerlichen Frosch Gastfreundschaft erweisen muss. Dann springt der Frosch auf ihr Bett und verlangt das Bett eine Nacht mit ihr teilen zu dürfen. Dies eckelt die Prinzessin so sehr an, dass sie ihn schließlich wütend gegen die Wand wirft. Als sie ihn an die Wand wirft, verwandelt der warzige Frosch sich im gleichen Augenblick in einen hübschen Prinzen. Nach dem Willen ihres Vaters führt er die Königstochter als seine Gemahlin in einer Kutsche in sein Königreich.

Versionen des Märchens[]

  1. In manchen Versionen des Märchens gibt es keinen Brunnen sondern einen Teich.
  2. In einer kinderfreundlicheren Version verlangt der Frosch einen Kuss von der Prinzessin, um von seinem Fluch erlöst zu werden.
  3. In manchen Versionen küsst die Prinzessin den Frosch widerwillig und er wird erlöst. In anderen Versionen weigert sie sich, wirft ihn gegen die Wand und der Frosch verwandelt sich in einen Prinzen.
  4. Es gibt eine Version in der die Prinzessin den Froschkönig gegen die Wand wirft, woraufhin der einfach stirbt, statt sich in einen Prinzen zu verwandeln.

Sexuelle Interpretation []

Der Frosch verlangt, dass die Prinzessin mit ihm das Bett teilt. Dies wird als sexuelle Anspielung gedeutet. Indirekt verlangt der Frosch Sex von der Prinzessin. Dann gibt es Sex.

Der Froschkönig kann als Geschichte sexueller Initiation eines jungen Mädchens gelesen werden. Der Brunnen steht für das Ziel der Neugier auf die eigene ursprüngliche Welt: eine Art tiefsinnige Selbstbeschaulichkeit ins eigene unschuldige Unbekannte, da die Prinzessin sexuell erfahren ist. Dieses Erkennen fängt zunächst als argloses Spiel mit der goldenen Kugel am Brunnen an und erfährt eine plötzliche Wendung in Richtung beängstigendender männlicher Triebe im Auftauchen des zunächst als eklig und nur wenig anziehend empfundenen Frosches. Die goldene Kugel steht für strahlende weibliche geballte Anziehungskraft. Der Frosch steht nicht nur für die männliche Pubertät, die Jungen in diesem Alter als noch wenig attraktiv für gleichaltrige Mädchen erscheinen lässt, sondern auch allgemein für die zunächst als forsch und quälend (quakend) auftretend, zudringlich, unheimlich und befremdlich empfundene männliche Sexualität. Erst als das Mädchen im Anschluss an das erste „Brunnenerlebnis“ durch ihre Abwehr des Ekels durch das Zerschmettern des ungebetenen eindringlichen Gastes an der Wand, d.h. einer Wendung der Beziehung in Richtung Seelenverwandtschaft zu einer jungen (aggressiv aktiven, die Forschheit abwehrenden) Frau heranreift, kann sie die Angst vor dem anderen Geschlecht überwinden: der Frosch entpuppt sich als Prinz, dem das Mädchen erliegt und damit zur erwachsenen Frau wird. Das Märchen stellt quasi durch die grüne Farbe des Froschs auch das Prinzip der ersten sprunghaft initiierenden Öffnung, sprich aber auch allgemeinen Hoffnung dar: Erlösung vom singulär tierischen, naiv unschuldigen Zustand und erwachend waches Wachstum (der kleine Frosch wird zum großen Prinzen).

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